Eben bei Thinkabout gestöbert und ins Nachdenken gekommen:
Ich kann mich noch gut an die Zeit von VTX und den Anfängen des „Netzes“ erinnern. Damals führte ich eine virtuelle Diskussionsgruppe zum Thema „Kinofilme“. Die Autoren besuchten die Kinos und schrieben nach besuchter Vorstellung über das Gesehene und Erlebte.
Mir wurde während der intensiven Zeit als Hobbyfilmkritiker mehr und mehr bewusst, dass die Schwierigkeit nicht im Auge des Betrachters liegt sondern in der Fähigkeit jeden einzelnen Film unvoreingenommen und ohne grosse Erwartung zu betrachten. Je mehr man aber über das Gesehene schreibt und sich mit dem kritisirten Material auseinandersetzt, desto mehr steigen die Ansprüche. Je mehr man sieht und lernt die Sinne zu gebrauchen, desto eher besteht die Gefahr der Abstumpfung der Sinne und der verzerrten Wahrnehmung.
Jeder Kritiker sollte sich selber immer in Frage stellen und immer nur dem Ernsten Kern der Sache widmen anstatt sich selber zu genügen, nur so kann in meinen Augen ein Kritiker länger bestehen und authentisch ehrlich sein.
So nebenbei bemerkt: Ich habe nach knapp anderthalb Jahren wieder aufgehört über Filme zu schreiben, ich mochte meine Kritiken mit der Zeit einfach nicht mehr leiden.